3 Mythen, die Dich vom Meditieren Abhalten

Meditieren

Obwohl sich Meditation immer größerer Beliebtheit erfreut, zögern viele Menschen noch immer, mit dem Meditieren zu beginnen oder haben Schwierigkeiten, es regelmäßig zu praktizieren. Das liegt zum großen Teil an verschiedenen Missverständnissen über Meditation, die zu falschen Vorstellungen darüber führen, was Meditation ist und was man von ihr erwarten kann. In diesem Artikel möchte ich drei der häufigsten Meditationsmythen diskutieren und ausräumen, damit sie Dich nicht länger davon abhalten, mit dem Meditieren zu beginnen und von seinen positiven Auswirkungen zu profitieren!

 

Mythos #1: Bei der Meditation geht es darum, den Geist zum Schweigen zu bringen

Fangen wir mit dem größten Mythos an. Dies ist wahrscheinlich das am weitesten verbreitete Missverständnis über Meditation. Viele Menschen glauben, dass sie für eine erfolgreiche Meditationserfahrung ihren Geist zum Schweigen bringen, also alle ihre Gedanken loswerden müssen. Aber Gedanken sind nicht der Feind, sondern eine natürliche Erscheinung. So wie Dein Herz auf natürliche Weise schlägt, produziert unsere Geist Gedanken.

Bei der Meditation geht es nicht so sehr darum, dass wir Gedanken haben, sondern um die Art und Weise, wie wir mit ihnen umgehen. Meditation ist die Übung, präsent zu sein und zu erkennen, wann wir dies nicht sind, d.h. wann immer wir uns von unseren Gedanken forttragen lassen. Der Grund, warum Meditation so viel Wert auf unsere Gedanken legt, ist, dass unsere Gedanken unsere Wahrnehmung der Realität bestimmen und letztlich darüber, ob wir in unserem Alltag Leid oder Freude erleben. Im Buddhismus wird die Meditation daher als eine Form der Geistesschulung verstanden, die uns hilft, Leid zu überwinden.

Eine typische Meditationsübung umfasst einen Anker - z. B. ein Mantra oder den Atem -, auf den Du zunächst Deine Aufmerksamkeit lenkst. Unweigerlich werden jedoch Gedanken in Dir aufsteigen und Dich von dem Objekt ablenken. Doch anstatt frustriert zu sein und zu denken, dass Du etwas falsch machst, besteht Deine Aufgabe einfach darin, sanft zu Deinem Anker zurückzukehren, sobald Du Dir der Ablenkung bewusst wirst. Das ist alles. Aber es ist sehr wirkungsvoll.

Das Beobachten unserer Gedanken ist der erste Schritt, um sich von ihnen zu trennen und uns weniger mit ihnen zu identifizieren. Wenn wir diese Fähigkeit trainieren, werden wir ruhiger, da wir weniger in die Energie unserer Gedanken hineingezogen werden und beginnen, im Raum zwischen ihnen zu ruhen. In diesem Raum erleben wir oft die wohltuenden und regenerierenden Effekte der Meditation. Gleichzeitig müssen wir hierbei aufpassen, dass wir nicht einem weiteren verbreiteten Mythos verfallen.

 

Mythos #2: Das Ziel von Meditation ist es zu entspannen.

Dies ist ein etwas kniffliger Punkt, denn Meditation kann uns zweifelsohne in einen friedlichen und entspannten Zustand versetzen. Aber es ist wichtig, dass wir dies eher als Nebeneffekt betrachten und nicht als Ziel, das es anzustreben gilt. Meditation hat keinen anderen Zweck, als uns in die Gegenwart zu bringen und uns mit dem Teil von uns zu verbinden, der von den sich ständig verändernden Umständen unseres Lebens unberührt bleibt - unser wahres Selbst, das in einem Feld reinen Gewahrseins liegt.

Die Ruhe und Gelassenheit, die wir ggf. bei der Meditation suchen, existieren bereits in uns. Es geht also weniger darum, diese Qualitäten zu erschaffen, als sie ganz natürlich entstehen zu lassen. Das ist ein feiner, aber entscheidender Unterschied in der Perspektive. Denn wenn wir Meditation mit dem Ziel beginnen, uns entspannen zu wollen, schaffen wir bereits eine Erwartung, die möglicherweise unerfüllt bleibt. Das kann dazu führen, dass wir enttäuscht aus unserer Meditationssitzung kommen und uns fragen, ob wir etwas falsch gemacht haben, obwohl eigentlich alles perfekt war, so wie es war.

Bei der Meditation geht es darum, uns die Freiheit und den Raum zu geben, einfach zu sein - ganz ohne Erwartungen. Das ist an sich schon sehr heilsam. Überleg doch mal: Wann sonst in unserem hektischen, modernen Leben sind wir jemals frei von jeglichen Anforderungen und Erwartungen? Tu Dir selbst einen Gefallen und gönne Dir diese Freiheit während Deiner Meditation. Anstatt zu versuchen, Dinge zu ändern oder einen vordefinierten Zustand anzustreben, beobachte einfach Deinen inneren Zustand während der Meditation.

Ein Teil der Meditationsreise besteht darin, zu lernen, jede Meditation als eine in sich perfekte Erfahrung zu würdigen, anstatt sie im Nachhinein als gelungen oder misslungen zu beurteilen. Du kannst Dir sicher sein, dass Du unabhängig von Deiner Meditationserfahrung alle Vorteile genießen wirst. Eine vermeintlich „oberflächliche" Meditation, bei der Du den Eindruck hast, nur von einem Gedanken zum anderen zu springen, ist nicht per se schlechter als eine „tiefe" Meditation, bei der Du vielleicht ein tiefes Gefühl von Glückseligkeit und Ruhe erlebst. Tatsächlich ist es normal und wahrscheinlich, dass wir zu Beginn unserer Meditationspraxis das Gefühl haben, dass wir noch mehr Gedanken und ggf. innere Unruhe erleben als vorher. Das liegt aber nicht daran, dass wir mehr erschaffen, sondern daran, dass wir einfach anfangen, auf mehr zu achten, was in uns vorgeht. Unsere Bewusstheit nimmt zu, und so nehmen wir ganz natürlich auch mehr wahr. Letztlich jedoch legen wir damit den Grundstein für ein bewussteres Leben.

 

Mythos #3: Meditation ist anstrengend und schwer zu lernen

Vielleicht bist Du jemand, der glaubt, dass er„einfach nicht meditieren kann". Aber das ist in etwa so, als würde man sagen: „Ich kann einfach keinen Sport machen". Meditation ist ein Oberbegriff, der sehr unterschiedliche Stile und Techniken umfasst. Es kann tatsächlich sein, dass die Technik, die Du bisher ausprobiert hast, nicht die beste für Dich und Deine Bedürfnisse ist.

Jemand, der chronisch gestresst ist und viele aufgestaute Emotionen in sich trägt, ist mit einer 20-minütigen Sitzmeditation für den Anfang wahrscheinlich nicht gut bedient. Höchstwahrscheinlich wird sie zu intensiv und überwältigend sein und in der Tat anstrengend. Aber wusstest Du, dass Meditation auch dynamisch sein kann und nicht unbedingt erfordert, dass Du nur still sitzt? Und dass auch das bloße stille Sitzen für 5-10 Minuten ohne irgendwelche „Regeln" (d.h. ohne konzentrierte Aufmerksamkeit auf Deine Atmung oder ein Mantra) Dir viele Nutzen bringt? Einige der wirkungsvollsten und wissenschaftlich erprobten Meditationstechniken sind im Wesentlichen sehr einfach und leicht zu erlernen. Glaube also nicht, dass Meditation eine hart zu erlernende Methode ist, die nur Mönchen und Heiligen vorbehalten ist. Es gibt einen Grund, warum die meisten erfolgreichen Menschen auf der Welt täglich meditieren - und dies nicht trotz, sondern gerade aufgrund ihres vollen Terminkalenders.

Es gibt viele leichte und niederschwellige Möglichkeiten, mit dem Meditieren zu beginnen. Das kann so einfach sein wie das Einplanen von 2-3 bewussten Atemzügen während des Tages oder das Einplanen von 2 Minuten vor oder nach dem Schlafengehen, um die Aufmerksamkeit bewusst auf Teile des Körpers zu richten.

 

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Meditation hilft uns, ein akkurates Bild davon zu bekommen, was um uns herum sowie in uns vorgeht. Wenn sich unsere Wahrnehmung klärt, schärft sich unsere Aufmerksamkeit und unsere Handlungen werden wirkungsvoller. Wenn Du herausfinden möchtest, wie Du Meditation in Dein Leben integrieren kannst, melde Dich bei mir oder sieh Dir meine Meditationsseite für weitere Informationen an. Als Meditationstrainer und Coach helfe ich Dir zu verstehen, was Du während Deiner Meditation erlebst, unterstütze Dich dabei, häufige Blockaden zu überwinden und helfe Dir, eine tägliche Praxis zu entwickeln, die für Dich funktioniert!

 

 

 

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